Beziehungsmuster und Spiegel erkennen

Um Deine Spiegel zu bearbeiten, brauchst Du Geduld, Wahrheitsstreben und Selbstliebe.

Nimm Dir Menschen vor, die Du am aller wenigsten leiden kannst. Die Dir Garstiges angetan haben und deren Verhalten Du nicht akzeptieren kannst. 

Überlege: »Was spiegelt mir mein Gegenüber?«

Wie benimmt er sich, bzw. wie kann ich sein Tun allgemein und kurz Beschreiben?

Ein Tipp:" Wie kann man nur so ... sein", dient Dir als Hinweis.


Kontakt

Katharina Haase

Dekan-Simbürger-Str. 16, 84030 Ergolding/Landshut

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+49 152 286 40 113

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Kosten:

60 min / 100 €

So bin ich aber nicht!

Im Grunde hält man Dir einen Spiegel vor, was Du in Deinem tiefsten Inneren auch haben willst oder einst gemacht hast, oder Dir vehement verbietest. Das versteckte, verbotene Bedürfnis, auch ein kleines bisschen so sein zu wollen. Da ist ein unbewusster Neid vorhanden, denn die andere Person lebt dieses heimliche Bedürfnis ungeniert aus. Du wärst im Grunde gerne selber so, doch das ist keinesfalls erlaubt! Vor allem, von Dir selbst nicht. Es kann sein, dass dieses Bedürfnis auf einer anderen Ebene ein klein wenig ausgelebt wird, dort, wo es keine Auswirkungen hat.

Beispiel für einen Spiegel - Perfektionismus

Ich bitte Dich, hier ganz liebevoll zu sein und nicht zu urteilen. Vor allem, wenn ich von etwas schreibe, dass keines Deiner eigenen Blockaden betrifft, Du also neutral bist und Dich über die beschriebenen Personen und ihre "Problemchen" nur wundern kannst. Das ist nun mal das Wesen der Blockaden. 🤪

Sollte Dich das Thema hingegen anregen, lies es aufmerksam mit, dann kann sich bei Dir bereits beim Lesen etwas lösen.

Situation

Tina hat eine neue Arbeit angefangen. Ihre neue Kollegin ist anfangs nett, aber mit der Zeit mischt sie sich in Tinas Angelegenheiten, überprüft ihre Arbeit und beginnt Tina zu kontrollieren. Kleine Missverständnisse vergiften Zusehens die Atmosphäre in der Arbeit. Tina verpasst Momente, etwas klarzustellen. Die unangenehme Kontrolle und die komischen Blicke machen Tina nervös und ihr unterlaufen kleinere Fehler, die nicht weiter tragisch sind.

Die Kollegin fühlt sich in ihren eigenen Projektionen scheinbar bestätigt und verstärkt ihre

Bemühungen, Tina zu kontrollieren und zu korrigieren.

Obwohl Tina sehr gewissenhaft ist, passiert es ihr, dass sie die vordere Bürotür nicht aufsperrt, die Kollegin rennt gegen die noch abgesperrte Türe, die doch für die Kunden auf zu sein hat und macht Tina Vorwürfe, wie man etwas so Wichtiges vergessen kann.


Das Thema

Die Kollegin ist Perfektionistin in ihrem Tun, ihre Messlatte für sich selbst ist sehr hoch, was die Ergebnisse ihrer Arbeit angeht und erwartet dies auch von ihren Mitmenschen. Sie kann es gar nicht ertragen, wenn andere scheinbar schlampen, oder es mit der Verantwortung nicht so genau nehmen.

Wir wollen aber die Blockaden der Kollegin hier nicht beleuchten. Tina hat schlaflose Nächte und ärgert sich tagelang über das unfaire Verhalten der Kollegin, die Tina sogar bei den Chefs und Kollegen angeschwärzt hat. Tina hat also ein Thema, dass ihr die Kollegin aufs Butterbrot schmiert.

Nun ist Tina immer zu allen lieb und nett. Sie verbiegt sich geradezu, um Harmonie herzustellen und geht des lieben Friedens willen, auch zwei Schritte zurück, statt ihre Standpunkte zu vertreten. Dass sie dadurch schwach wirkt und übergangen wird, ist ein weiteres Thema. Ebenso, wie es Tina unzufrieden macht, weil sie nicht sie selbst sein kann. Oder weil die Kollegen sie für unauthentisch halten, weil sie mit ihrer eigenen Meinung aus Höflichkeit hinterm Berg hält.


Bleiben wir bei der aktuellen Spiegelsituation

Lösung

Im Privatleben ist Tina selbst eine Perfektionistin. Wenn sie in der Küche steht, muss alles exakt nach Kochbuch laufen und darf keines Falls vom Leitfaden abweichen (auch das ist ein kleiner Hinweis für ein weiteres Thema). Tina ärgert sich maßlos, wenn ihr Partner Gewürze wild durcheinander mixt und experimentiert, statt sich an das Rezept zu halten. Zu allem Übel werden Gerichte ungenießbar und müssen weggeschmissen werden.

Aus Angst vor dieser Verschwendung beherrscht Tina ihren Partner, überwacht all seine Schritte und gesteht ihm keinen Freiraum zu, das Thema Kochen auf seine Weise zu erkunden, die sich unterscheidet. Dabei meint Tina es nicht böse. Sie möchte doch nur, das alles seine Ordnung hat. Sie genießt die gemeinsame Zeit. Auch das Thema des Partners bleibt hier unberührt. Außer er hat juckende Ellbogen oder eine Exzem am Schienbein, mit dem er sich kratzt - statt seine Partnerin sprichwörtlich "aus dem Weg" zu räumen, damit er endlich selber walten kann.


Da es bei den Spiegelthemen immer auch darum geht, sich nicht nur selbst zu erkennen, sondern auch gut zu finden, wie man ist, hilft es Tina zu verstehen, dass ihr Perfektionismus (entstanden durch die ständig nörgelnde und unzufriedene Mutter aus Kindheitstagen) ihr selbst - und stellvertretend auch Tinas Mutter gezeigt hat, welch zuverlässige und gewissenhafte Köchin Tina geworden ist.


Die Experimentierfreude das Partners darf Tina daran erinnern, das Kochen auch mal mit Leichtigkeit anzugehen.


Das ihr selbst kleinere Fehlerchen passieren, wenn ihr jemand mit Nachdruck ständig auf den Versen ist, das eine 100% Perfektion vielleicht nicht zu erreichen ist. Das Jeder Fehler machen darf. Das Fehler durch Druck entstehen können...


Aber am Ende darf sich Tina für ihren Perfektionismus voll und ganz akzeptieren und lieben, denn dieser hat gezeigt, dass sie nicht die leichtsinnige und verantwortungslose Person ist, als die sie in ihrer Kindheit von der Mutter scheinbar dargestellt wurde. (Die Mutter diente hier nur als Erinnerung für ein eigenes altes Thema - das nur am Rande).



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Beispiel Spiegel: Verantwortungslosigkeit

Wieder sind wir ganz liebevoll und urteilen nicht.

Situation

Marina ist über ihre Kollegin verärgert. Die Kollegin ist nach der Arbeit für Absprachen nicht erreichbar. Sie geht oft einfach nicht ans Telefon, obwohl Marina zugetragen wurde, dass die Kollegin die Anrufe sieht, sie aber trotzdem ignoriert.

Marina schäumt vor Wut, wie man bei einem so wichtigen Thema nur so verantwortungslos sein kann. Besonders in der Arbeit ist Marina Erreichbarkeit und Zuverlässigkeit unverzichtbar wichtig.


Der Spiegel ist wieder verzerrt, vergrößert und spiegelverkehrt.

Thema

Im Privatleben braucht Marina großen Freiraum. Ihre Verwandten bemuttern sie durch falsch gemeinten Perfektionismus und überfallen Marina des Öftern mit ihren "guten" Ratschlägen durch Spontanbesuche oder Telefonanrufe.

Das wird Marina oft zu viel, sodass sie sich über Wochen zurückzieht und unerreichbar für die Verwandten bleibt.


Wir beleuchten wieder nur das eine Thema, dass sich zuerst darstellt.

Lösung

Aus dem Spiegel kann Marina sehen, dass sie auch gerne unerreichbar ist, scheinbar auch ein kleines bisschen unverantwortlich sein möchte (sie gesteht es sich aber nur im Privatleben zu, wo sie sich eh ganz dringend abnabeln muss) und könnte gleichzeitig sehen, wie schmerzhaft es für die Verwandten sein kann, ignoriert zu werden, anstatt sich klar abzugrenzen: Ihr seid mir zu übergriffig, dann herrscht Klarheit für alle. So wie Marina die Kaltschnäuzigkeit der Kollegin schmerzt. Marina wäre auch gerne so, aber es ist nicht erlaubt.

Das klingt unlogisch. Aber den Verwandten die kalte Schulter zu zeigen, macht Marina große Gewissensbisse. Sie hat schlimme Migräne. (Die auch ein kleiner Hinweis zu Fluchtwünschen zeigen darf.) Zudem ist Marina immer müde, ihre Vermeidungsstrategien rauben ihr alle Kraft.


Nebenbei könnte Marina liebevoll erkennen, dass Absprachen unter Kollegen während der Arbeitszeit angenehm sind und dass die Freizeit in vollen Zügen für die eigenen Bedürfnisse genutzt werden dürfen.


Natürlich kann an der Wurzel der Glaubenssatz gären, dass sie sich für unverantwortlich hält, obwohl sie sich durch ihr Verhalten in der Arbeit ständig selber beweist, dass dieser alte Glaubenssatz gar nicht stimmt. Sie hat nur gedacht, dass sie unverantwortlich ist. (Es wurde ihr z.B. von den übermächtigen Verwandten eingeredet.) Es ist nicht die Wahrheit.


Am Ende geht es darum, ganz bei sich zu landen.

Voller Verständnis und Akzeptanz.

Bis wir Erleichtert sind und uns der Spiegel gar nicht mehr interessiert.

Was soll der uns jetzt noch zeigen, was wir nicht schon längst über uns selbst wissen?


Das bringt uns unermessliche Freiheit. Wir sind Gedanklich nicht mehr bei den Anderen.

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